Mehr als eine Rolle – Agile Coach als Möglichmacher*in in der Organisation
Die modulare Ausbildung zum Agile Coach befähigt Menschen, Wandel nicht nur zu begleiten, sondern zu verkörpern. Sie verbindet Selbstlernimpulse, Präsenzräume, Future Skills und kollegiale Unterstützung zu einer transformierenden Reise – zugeschnitten auf den öffentlich-rechtlichen Medienkontext, erklären die beiden Trainerinnen des Programms Isabell Schäfer und Annika Leopold.
Ihr Seminar trägt den Titel „Der Agile Coach – Haltung. Handlung. Wirkung.“ – warum ist Haltung der eigentliche Ausgangspunkt für gelingende Transformation?
Isabell Schäfer / Annika Leopold: Weil Methoden ohne Haltung wie ein schicker Sportwagen ohne Fahrerlebnis sind. In der Ausbildung starten wir deshalb bei der eigenen Haltung: Wie gehe ich mit Unsicherheit um? Wie klar bin ich in meiner Rolle? In Veränderungsprozessen kommt es weniger darauf an, was wir tun, sondern wie wir es tun – mit welcher inneren Klarheit, Offenheit und Haltung wir Menschen und Systeme begleiten. Wir arbeiten mit Formaten wie dem Stärkenradar, dem Wertekompass und Mini-Experimenten, die zeigen: Kleine Veränderungen im eigenen Verhalten können große Wirkung entfalten – ganz ohne Methodenshow. Erst wenn du dir selbst klar begegnest, kannst du andere wirklich begleiten.
Wie erleben die Teilnehmenden die modulare Reise – von Mini-Experimenten bis zum eigenen Transferprojekt – ganz praktisch im Seminaralltag?
Isabell Schäfer / Annika Leopold: Sehr praxisnah – und ziemlich individuell. Zwischen den Modulen probieren die Teilnehmenden bewusst kleine Dinge aus: vielleicht ein Perspektivwechsel im Team, ein Feedbackformat oder ein bewusst geführter Konflikt. Über das begleitende Playbook, die Buddy-Tandems und unsere Lernplattform reflektieren sie, was gut funktioniert – und was herausfordert. Am Ende steht ein eigenes Transferprojekt, das nicht „abgeprüft“ wird, sondern zeigt: Ich habe Veränderung mitgestaltet. Diese Verbindung von Haltung, Methode und echter Anwendung ist das, was viele als besonders motivierend erleben. Unser Ansporn ist es, dass Menschen mit dem Gefühl rausgehen: „Ich bin als Mensch gewachsen – nicht nur in meiner Rolle.“
Was macht diese Weiterbildung speziell für Kolleg*innen aus Medienorganisationen im öffentlich-rechtlichen Kontext besonders wertvoll?
Isabell Schäfer / Annika Leopold: Wir wissen, dass Veränderung im öffentlich-rechtlichen Kontext ihre eigenen Spielregeln hat. Hier geht es um gewachsene Strukturen, hohe Verantwortung und sehr unterschiedliche Kulturen – in Redaktion, Technik, Verwaltung. Genau das greifen wir auf: mit Beispielen, die zur Realität vor Ort passen, mit Formaten, die auch in komplexen Umfeldern funktionieren, und mit einem klaren Blick auf Spannungsfelder wie Hierarchie vs. Selbstorganisation oder Innovation vs. Ressourcenknappheit. Wir setzen auf Methoden, die auch in gewachsenen Systemen funktionieren – und einer Haltung, die hilft, Brücken zu bauen. Für uns heißt das: weniger Buzzwords, mehr Augenhöhe. Und ein geschützter Raum, um Veränderung wirklich zu üben – nicht nur zu besprechen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Wer sich für das Agile Coach-Programm interessiert, findet Termine und Details auf der Seminarseite: Der Agile Coach – Haltung. Handlung. Wirkung.
Bei inhaltlichen Fragen berät Sie gern Florian Klein: f.klein@ard-zdf-medienakademie.de
Autor: Sven Dütz
Werkstattgespräch: Das Politische im Regionalen
AKTUALISIERT
Der Agile Coach – Haltung. Handlung. Wirkung.
Agilität beginnt nicht mit Methoden – sie beginnt mit Haltung. Diese Ausbildung befähigt Menschen in Medienorganisationen, Wandel nicht nur zu begleiten, sondern zu verkörpern. Als Agile Coach bist du nicht Berater*in, sondern Möglichmacher*in. Du stiftest Orientierung in einer Umgebung, die ...
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