Selbstfürsorge – so bleiben Sie produktiv
Einfach nur mal abhängen und gar nichts tun – das ist doch Zeitverschwendung! Mitnichten, sagt unsere Trainerin Dr. Gabriele A. Maier. Selbstreflexion, ausreichend Schlaf und Denkpausen aktivieren unsere Ressourcen.
Unternehmen verändern sich permanent: neue Strukturen und Technologien sowie viele Changeprozesse. Das kann für Mitarbeiter*innen herausfordernd sein. Woran erkennen sie, dass Stress und Erschöpfung überhandnehmen?
Dr. Gabriele A. Maier: Erhebungen von Krankenkassen und Arbeitsmedizinischen Institutionen zeigen, eine fortschreitende Zunahme der erlebten Belastung von Beschäftigten am Arbeitsplatz über verschiedenste Branchen hinweg. Vor allem sind die Mitarbeiter*innen belastet durch den mit der Digitalisierung verbundenen Wandel, dem damit einhergehenden Gefühl, sich stetig weiterentwickeln zu müssen, sowie der ausgeprägten Verdichtung von Aufgaben. Erleben sich Menschen über längere Zeit belastet, äußert sich das häufig in Verhaltensänderungen: Manche Menschen ziehen sich zurück – in die innere Kündigung, andere reagieren mit zunehmender Gereiztheit. Es können Schlafstörungen oder muskuläre Verspannungen auftreten, aber auch Bluthochdruck oder Symptome, die einen Burnout nahelegen – da reagiert jede Person anders.
Wenn es so weit gekommen sein sollte – welche Möglichkeiten gibt es, in die eigenen Energiereserven wieder zu entdecken und zu stärken?
Dr. Gabriele A. Maier: Erhöhte Belastung fordert von uns gezielte Selbstfürsorge, denn bekommt unser Körper keine Erholungsphasen, sinkt die Funktionsfähigkeit unseres Immunsystems und unser Risiko für Erkrankungen steigt. Selbstfürsorge bedeutet also ganz simpel, für genügend Bewegung im Alltag, gesunde Ernährung sowie Entspannung und ausreichenden Schlaf zu sorgen. Zur Stressreduktion gehört bspw. auch die mentale Fokussierung auf jene Handlungsfelder, die ich selbst gestalten kann, bewusster „Ja“ und ‚„Nein“ zu sagen, d.h. die persönlichen Grenzen zu kennen und nicht dauerhaft zu überschreiten und sich erreichbare Ziele zu setzen.
Wie kann man den eigenen Einfluss in Veränderungsprozessen wiedererlangen, ohne sich dabei zu überfordern?
Dr. Gabriele A. Maier: Genau auf diese Aspekte werden wir uns in dem Seminar „Mit Kraft durch den Wandel: Ressourcen aktivieren und den eigenen Einfluss stärken“ konzentrieren. Die größte Einflussmöglichkeit liegt in unserer Haltung – also darin, wie wir diesem Wandel, der uns so fordert, begegnen: Da wäre zunächst einmal, sich Zeit zu nehmen für eine persönliche Standortbestimmung und Reflexion: Kann ich die Veränderung als Lernchance für meine Weiterentwicklung sehen? Kann ich persönlich an der Veränderung mitgestalten oder muss ich meine Perspektive ändern? Was kann ich erfüllen? Was kann ich reduzieren? Einfluss nehmen können wir auch, indem wir uns die eigenen Stärken – auch im Umgang mit Veränderungen - bewusst machen und die eigene Erneuerungsfähigkeit gezielt einüben, bspw. indem wir Dinge und Themen hinter uns zu lassen, um dadurch Freiraum für Neues zu gewinnen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Bei inhaltlichen Fragen berät Sie gern Florian Klein: f.klein@ard-zdf-medienakademie.de.

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