Servant Leadership – Führung im agilen Kontext
Wirksam – und in Zeiten von New Work – adäquat führen, das eigene Führungsbild reflektieren und bearbeiten – all das können Führungskräfte in der neuen Führungswerkstatt Servant Leader erleben. Worum es bei dem Konzept geht und was einen Servant Leader ausmacht, erklärt unsere Trainerin Anja Leonhardt.
Wenn sich – wie heute – Arbeitsweisen ändern, sollte sich dann auch in der Art der Führung etwas tun?
Anja Leonhardt: Ja. Die globalen und gesellschaftlichen Veränderungen, die wir in den letzten Jahren erleben, sind enorm: sei es die Pandemie, die Vernetzung unserer Märkte, die Klimadiskussion oder die Digitalisierung. All dies beeinflusst zunehmend, wie wir uns organisieren und unsere Zusammenarbeit gestalten. Bestehende Methoden und Praktiken reichen oft nicht mehr aus, um der zunehmenden Dynamik, Unsicherheit und Komplexität zu begegnen. Eine erweiterte und angepasste Sicht auf Führung wird notwendig, um handlungsfähig zu bleiben und unsere Zukunft aktiv mitzugestalten.
Ihr Seminar heißt „Servant Leader“ – „dienende Führung“. Das klingt wie ein Widerspruch. Was ist damit gemeint?
Anja Leonhardt: Definiert man ‚Dienen‘ im Sinne von ‚zu Diensten sein‘, ‚sich ergeben‘; und ‚Führung‘ im Sinne von ‚Macht und Autorität‘ mag das den Anschein des Widerspruchs erwecken. Doch verstehen wir Führung als Dienst an den Menschen, der Organisation und Gesellschaft, dann folgen Führungskräfte einem höheren Ziel. Sie agieren kontextbezogen, mit Achtsamkeit, Empathie und überzeugen durch Wertorientierung, selbstreflektiertes Handeln und Visionen. Robert K. Greenleaf fasste dies in seinem Führungsansatz „Servant Leadership“ zusammen: eine durchaus revolutionäre Sicht auf Führung im Industriezeitalter der siebziger Jahre.
Warum ist diese Art des Führens ein geeigneter Ansatz für die aktuellen Herausforderungen?
Anja Leonhardt: Wie bereits erwähnt, erleben Organisationen einen enormen Veränderungsdruck. Einerseits gilt es, Bestehendes zu wahren und effizient zu wirtschaften, anderseits gilt es, das Business kundenzentriert auszurichten und immer mehr den Bedürfnissen von Mitarbeiter*innen gerecht zu werden und „agil“ zu handeln – d.h. die Chance zu nutzen, flexibel auf unvorhergesehene Ereignisse und neue Anforderungen zu reagieren. Servant Leadership als Haltung nutzt dieses Potenzial und bereichert traditionelle Führungspraktiken. Daher stößt dieser Ansatz – insbesondere im agilen Kontext und der Entwicklung von Teams hin zur Selbstorganisation – auf großes Interesse.
Servant Leader schaffen Rahmenbedingungen, in denen Perspektivenvielfalt und interdisziplinäre Zusammenarbeit wirken können. Sie etablieren Kommunikationsformate, die Austausch und Lernen ermöglichen und führen werteorientiert. Sie ermöglichen fachliches und persönliches Wachstum von Menschen. Die eigene Wertebasis und der eigene Kommunikationsstil prägen diese Arbeit; Themen, die wir uns im Seminar gemeinsam anschauen und erproben.
Welche Eigenschaften würde ein Servant Leader idealerweise mitbringen?
Anja Leonhardt: Ich denke, neben den oben genannten Qualitäten zeigen Servant Leader ein aufrechtes Interesse an Menschen und der sozialen Interaktion. Dazu gehört es, wertschätzend zu kommunizieren, die Entwicklung von Menschen zu fördern und Ko-Kreativität zu ermöglichen. Führungskräfte agieren dann aus einer Haltung des Nichtwissens und Fragens. Sie agieren eher als Coach und weniger als Managerin und Macher. Förderliche Qualitäten sind dabei: sich auf den Weg machen wollen, die Bereitschaft die eigenen inneren Landkarten, sogenannte „inner games“ zu erkunden, sich selbst als Lernende sehen. Die Führungswerkstatt bietet dazu die Möglichkeit.
Vielen Dank für das Gespräch.
Für Termine und weitere Details zur Führungswerkstatt mit unserer Trainerin Anja Leonhardt:
Bei inhaltlichen Fragen berät Sie gern Monika Gerber:
Autor: Sven Dütz

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