Smart Production – Bild: GioRez/stock.adobe

Smart Production – Produktionsaufwand richtig einschätzen

Die technische Entwicklung führt im Fernseh- und Videobereich von der Aufnahme bis zur Live-Übertragung zu kompakteren und günstigeren Technologien und Produktionssystemen. Was in diesem Kontext „smart“ bedeutet und wie mit den neuen Werkzeugen sinnvoll umgegangen werden kann, erklärt unser Trainer Julian Kirschner.

Wann ist für Sie eine Produktion „smart“ umgesetzt?

Julian Kirschner: „Smart“ ist in unserem Produktionsumfeld ein sensibles Wort und auch in vielen TV-Produktionskreisen negativ behaftet, weil es nur mit den neueren kleinen und günstigen Produktionsmitteln assoziiert wird. Dabei sind unsere Sport-Großveranstaltungen auch „smart“ umgesetzt. Oder die Ü-Wägen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten – das sind richtig smarte Technikwunder. Was stimmt, ist: Wir haben mittlerweile die Chance auch kleine Events mit weniger Produktionsaufwand zu senden bzw. zu streamen. Dafür gibt es kleines, modulares, flexibles Produktionsequipment. Und es besteht jetzt die Möglichkeit anforderungsgerecht skalierbar zu produzieren. Das verstehe ich unter einer smarten Umsetzung.

Was sind typische Fallstricke, wenn „smart“ ausschließlich mit „günstiger“ bzw. „schneller“ gleichgesetzt wird?

Julian Kirschner: Kleines, modulares, flexibles Produktionsequipment setzt gute Vorplanung und Wissen voraus. Nur wer die Grenzen kennt, kann gut entscheiden, was das richtige Werkzeug für den Einsatz ist. Da kann manchmal auch die günstige Lösung eben die Anforderungen nicht decken. Das Gleiche gilt für die Schnelligkeit.

Welche Aufwände lernen die Kolleg*innen im Seminar im Blick zu behalten, wenn es um die Planung ihrer Produktionsmittel geht?

Julian Kirschner: Wir befassen uns drei Tage intensiv mit den Produktionsmitteln; mit geeigneten Kameras und mit dem Funktionsumfang von Studio-Produktionssystemen. Die Teilnehmenden sollen die Möglichkeiten und Grenzen der skalierbaren „kleinen aber feinen“ Produktionsmittel kennenlernen und die verschiedenen Aufwände besser abschätzen können – das machen wir anhand vieler Beispiele und Hands-on-Anteilen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Bei inhaltlichen Fragen berät Sie gern Michael Bliemel: m.bliemel@ard-zdf-medienakademie.de.

Autor: Sven Dütz

Michael Bliemel
Fachgebietsleitung Anwendungen und Systeme in der Medienproduktion
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