Volumetrisches Bild. Mit freundlicher Genehmigung von Trotzkind GmbH.

Volumetrisches Video – ein EU-Forschungsprojekt

Noch sind Augmented- und Virtual-Reality und 360-Grad nicht im Massenmarkt angekommen, da forschen drei Unternehmen schon am „next big thing“ – dem volumetrischen Video. Was das genau ist, stellten das Fraunhofer Institut, Trotzkind und reallifefilm international auf der re:publica 2018 vor.

3D-Aufnahmen für neue Formen des Storytellings

Einsam steht ein perfekt geschminkter und historisch gekleideter Schauspieler in einer weißen, hell ausgeleuchteten Rotunde, die eine Bewegungsfreiheit von ca. 2 x 2 Metern bietet. 32 Kameras sind auf ihn gerichtet und nehmen in gleichzeitig von allen Seiten auf. Allein spricht und agiert er mit vermeintlichen Gesprächspartnern. „Diese Art des Schauspielerns erfordert eine hohe Vorstellungskraft vom Schauspieler“, sagt Sven Haeberlein, der Geschäftsführer von Trotzkind.

Was auf diese Weise gefilmt und mit diversen Nachbearbeitungen erstellt wird, ist ein sogenanntes volumetrisches Video. „Der Vorteil dieser Produktionsmethode: Der Zuschauer steht nicht in der Mitte und schaut 360-Grad um sich herum, was der Filmemacher ihm vorgedacht hat, sondern die Zuschauerin kann selbst aktiv werden und um die handelnden Figuren drum herum laufen“, sagt Martje Friedrich von reallifefilm international, „das eröffnet völlig neue Formen des Storytellings.“

Multi-Kamera-Produktion und Position Tracking

Weitere Vorteile: Es wird mit großer Zeit- und Kostenersparnis ein authentisches fotorealistisches Bild erstellt. Der Anspruch vom Fraunhofer Heinrich Hertz Institut, Trotzkind und reallifefilm international ist es in dem Forschungsprojekt, das noch bis Mitte 2019 läuft so viele Postproduktionsautomatisationen wie möglich bereit zu stellen: So sollen Texturen, Licht und Schatten und Verfolgungsbewegungen des Schauspielerkopfes automatisch errechnet werden.

Allein sind die drei Unternehmen mit ihrem Forschungsprojekt nicht. Auch andere Player wie z.B. Microsoft und Intel forschen bereits intensiv an der Technologie. Und so geben sich Haeberlein und Friedrich auf der re:publica auch entspannt, was die dafür notwendigen Geräte angeht, die man zum Anschauen benötigt: „Eine 360-Grad-Brille reicht nicht, das muss schon eine Brille mit Position-Tracking sein. Aber auch das wird bald kommen.“

Wer sich für das von der EU geförderte Projekt interessiert, findet weitere Informationen unter www.vvow.eu.

Autorin: Martina Lenk

Martina Lenk
Geschäftsbereichs­leitung Programm und Gestaltung // Leitung Unternehmens­kommunikation
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