Medienhaus 4.0 – vom „Schaltraum“ zur Stream- und Medien-Management-Zentrale
Welches Signal- und Stream-Management benötigt ein digitales Medienhaus? Mit Streams und IP-Technik wird das klassische „Geschäftsmodell“ des Schaltraums, das Durchschalten und Verteilen von Leitungswegen, hinfällig. An seine Stelle treten ganz neue Aufgaben – zum Beispiel:
- Das Steuern, Überwachen und Managen der theoretisch unbegrenzten Kapazität einer IP-Infrastruktur, die freilich doch physikalischen und monetären Begrenzungen unterliegt.
- Das vorausschauende Bereitstellen von Kapazitäten in einer hochgradig vernetzten und von Abhängigkeiten geprägten IT-Struktur, die sich in der Regel nicht mehr deterministisch verhält.
- Die Qualitätssicherung auf der Vielzahl von Verbreitungswegen, die zumeist von Dienstleistern betrieben werden.
Dazu kommen die veränderten Anforderungen der Produktionsbereiche und -betriebe: Verteilte und Remote-Produktionen, Integration von Cloud-Services, eine breite Diversifikation von Arbeitsweisen und Produktionswerkzeugen, dynamische und kurzfristige Bereitstellung von Übertragungs- und Produktionskapazität.
Wenn die Kreuzschiene in die Cloud wandert
War früher der Schaltraum der technische Dreh- und Angelpunkt eines Funkhauses, wird das Herzstück des Medienhauses 4.0 eine Funktionalität der IT-Infrastruktur sein. Nicht „Schalt“ oder „Raum“, sondern mehr virtuell, wenig fassbar – und doch zentral und wichtiger als zuvor.
Damit ist die digitale Transformation der Schaltraum-Funktionalitäten weniger eine Frage der Technik, denn die gibt es bereits. Vielmehr geht es darum, die Vielzahl technischer Möglichkeiten beherrschbar und nutzbar zu machen: „Customer Value“ für die internen Abnehmer zu schaffen, entsprechende Services und Workflows zu hinterlegen und das technische Personal zu qualifizieren sowie auf die Veränderung vorzubereiten.
Neben entsprechenden Seminarangeboten werden wir diesen Prozess 2022 mit einem Symposium unterstützen, das Entscheider*innen und Planer*innen Orientierung und Anregungen für den kommenden Change bietet. Die Veranstaltung ist in Planung für Anfang Mai – wir halten Sie auf dem Laufenden.
Für inhaltliche Fragen zum Themenbereich, schreiben Sie an Olaf Schott – Fachkoordinator IT im Geschäftsbereich Produktion und Technik: o.schott@ard-zdf-medienakademie.de.
Autor: Olaf Schott
Mindful Leadership: Das Prinzip Achtsamkeit in der Führung
Warum funk nach holokratischen Prinzipien arbeitet
Medienhaus 4.0 – die Technik
Die Buzzwords der Industrie 4.0 tauchen auch in der Medienbranche auf - eine logische Folge der aktuellen Entwicklung hin zu IT und weg von der klassischen Broadcast-Technik. Dazu müssen sämtliche Prozesse und Funktionen nach IT-Prinzipien neu gedacht werden - eine grundlegende Veränderung für ...
SEMINARINFOIT für die Medienproduktion – oder: Wenn „best effort“ nicht ausreicht
IT im Bereich der Medienproduktion muss speziellen Anforderungen genügen, die für "normale" IT-Umgebungen oft irrelevant sind. Vor allem Zeit- und Bandbreitenparameter sind kritisch, sowohl hinsichtlich Verfügbarkeit als auch im Hinblick auf eine hohe Konstanz und geringe Lastabhängigkeit. Als ...
SEMINARINFOMedienhaus 4.0 verstehen – Crossmediale Produktion zwischen SDI und KI
"Digitale Transformation" und "Industrie 4.0" im Medienhaus? Aber ja! Die Anforderung, Content auf immer mehr Plattformen und in immer mehr Formaten anzubieten, erfordert moderne Technikkonzepte, neue Produktionsprozesse und viel Vernetzung und Transparenz - und nicht zuletzt viel neues Knowhow ...
SEMINARINFO