Warum funk nach holokratischen Prinzipien arbeitet
Je öfter Redaktionen crossmedial arbeiten, desto häufiger wird klar: Nicht nur die Workflows müssen sich ändern. Crossmediales Arbeiten erfordert auch ein neues Rollenverständnis. Holokratie trennt konsequent Menschen von Funktionen, weist Aufgaben speziellen Rollen zu und passt diese Rollen immer wieder an. Eine Anwendung aus der Praxis kommt von funk.
Wir fragen Kristin Blum und Philipp Schild, Geschäftsführer*innen-Duo von funk:
Warum hat sich funk für holokratische Prinzipien entschieden?
Der Medienmarkt verändert sich in einem wahnsinnigen Tempo. Digitale Innovationen bestimmen dabei, wie unsere Produkte gestaltet sein müssen, damit wir erfolgreich bleiben. Das erfordert schnelle und leistungsfähige Strukturen. Wir haben in der Vergangenheit bemerkt, dass wir nicht schnell genug agieren, wenn Herausforderungen unvorhersehbar sind. Da das sehr häufig der Fall ist, brauchten wir ein Prinzip, das Flaschenhälse vermeidet, die Kompetenzen der Mitarbeitenden stärkt und sie in die Position versetzt, selbstständig die beste Entscheidung für das Unternehmen zu treffen.
Was sind jetzt die ersten Erfahrungen?
Wir arbeiten seit über zwei Jahren nach diesen Prinzipien. Dabei haben wir nicht alles 1:1 übernommen, sondern einiges angepasst, damit wir gut und effizient miteinander arbeiten können. Nach dieser Zeit können wir sagen, dass es funktioniert. Entscheidungen werden selbstständiger getroffen, Zuständigkeiten sind klar zugeordnet und Kapazitäten werden frei, da nicht mehr alle alles machen. Auf Leitungsebene heißt das beispielsweise weniger Micromanagement und mehr Zeit für die Weiterentwicklung der Gesamt-Strategie.
Kann Holokratie auch in kleinen Einheiten wie einzelnen Redaktionen funktionieren?
Natürlich. Es ist dann einfach wichtig, dass die Schnittstellen in die umgebenden Strukturen klar beschrieben werden.
Kristin Blum und Philipp Schild sprechen über ihre Erfahrungen mit Holokratie auch auf unserem Innovationstag 2021. Und wer das Arbeiten nach holokratischen Prinzipien ausprobieren möchte, kann dies in unserem neuen Seminar: Aus der Praxis: mit Holokratie erfolgreich im Wandel der Medien
Simone Stoffers berät Sie gern: s.stoffers@ard-zdf-medienakademie.de
Autorin: Simone Stoffers
Medienhaus 4.0 – vom „Schaltraum“ zur Stream- und Medien-Management-Zentrale
Facilitation: "The power of a group with a leader in every chair"
Aus der Praxis: mit Holokratie erfolgreich im Wandel der Medien
Crossmediales Arbeiten erfordert teils auch neue Strukturen. Der Workshop stellt eine an Holokratie angelehnte Struktur vor, die vor allem Klarheit und Effizienz bietet. Sie profitieren von der Praxis-Erfahrung der Trainer*innen, die mit funk ein erfolgreiches Unternehmen auf holokratischen ...
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