Wie digitale Transformation gelingen kann
Die laufend auf den Markt drängende Soft- und Hardware schafft Realität. Eine digitale Realität – und das schon seit vielen Jahren. Junge Unternehmer*innen gehen damit selbstverständlich um und bauen binnen kürzester Zeit Giganten wie my-spexx, Flixbus oder Zalando auf.
Für bestehende, aus analogen Zeiten stammende Unternehmen ist dies nicht so einfach: Köpfe, Prozesse, Technik müssen komplett neu gedacht werden. Und das bei voller Fahrt.
Stellen Sie sich eine Kogge vor, dickbauchig und voll beladen. Zuverlässig bringt sie ihre Fracht zum Kunden – nur eben viel zu langsam. Die Kunden sind aber von einigen Anbietern eine schnelle Lieferung gewohnt – ergo erwarten sie auch von allen anderen Anbietern den flüssigen Bestellvorgang, den direkten Video-Zugriff, die sofortige Antwort auf ihre Frage.
All das ist nur mit ausgeklügelten, digitalisierten Prozessen zu schaffen. Dazu bedarf es aber gleichzeitig des Fleißes vieler Menschen, denn die Technik ist immer nur so klug wie die Menschen, die sie einrichten und mit Daten füttern. Und das ist bei analogen Unternehmen schnell ein Engpass; das Fachwissen für die digitale Welt fehlt. Zum einen im Vorstellungs- und Wissenskanon von Führungskräften, zum anderen aber auch beim operativen Personal.
Hinzu kommt, dass durch die Digitalisierung beliebig viele neue Möglichkeiten entstehen, aber auch technologische Abhängigkeiten, die vor jeder Entscheidung gut bedacht sein müssen, um nicht in teure Reparaturfallen zu laufen.
Was also kann man tun, wenn die Digitalisierung im Unternehmen gelingen soll
Führungskräfte
Die Führungskräfte müssen selbst fit sein in digitalen Zusammenhängen oder jemanden anheuern, der das ist und dem sie vertrauen und sich eng mit ihm austauschen. In diesem Austausch verwurzeln sie sukzessive selbst in der digitalen Welt.
Komplexitätsfallen
Beim Weg in die Digitalisierung sollte die Komplexitätsfalle vermieden werden. Dabei hilft ein Fahrplan von nacheinander folgenden Projekten mit großzügigen Zeithorizonten. Nicht selten brauchen Digitalisierungsprojekte ein Jahr oder mehr. Und wenn die IT-Abteilung oder der Software-Anbieter sechs Monate Projektdauer avisieren, rechnen Sie im Geiste sechs Monate dazu.
Prozesse und Feedback
Halb digitalisierte Prozesse sind Showstopper, denn sie frustrieren die Kolleg*innen, die sich täglich damit auseinandersetzen müssen. Wenn die Rechner oder die Software zu alt ist, sie die Hälfte doch noch per Hand nacharbeiten müssen oder ihr Rechner stundenlang benötigt, bis er reagiert, macht das niemandem Lust auf den digitalen Weg. Deshalb: Immer mal an allen Hierarchien vorbei die Kolleg*innen in der Kantinenschlange fragen: Läuft Ihr Rechner gut, hilft Ihnen die neu eingeführte Software bei Ihrer Arbeit wirklich?
Digitale Vorreiter
Es muss bei den analogen Kolleg*innen das Vertrauen entstehen, dass auch auf digitalen Wegen gute Produkte abgeliefert werden können. Dazu nochmal das Bild mit der Kogge: Ein solches Schiff unter vollen Segeln mit Ladung umzubauen – sprich zu digitalisieren – ist nur ganz langsam möglich. Deshalb ist es zielführender Beiboote zu Wasser zu lassen, also Tochter-Unternehmen zu gründen, in denen die digitalen Prozesse und Personen beispielgebend arbeiten. In der Medienwelt wären das z.B. Spiegel Online oder funk. Spiegel Online ist inzwischen organisch in die „Spiegel-Kogge“ integriert, und funk ist ein großer Quell an Erfahrungswissen, das auf vielfältige Weise in die Landesrundfunkanstalten zurückfließt. Dieser Weg bringt unendlich viel mehr als der Besuch im Silicon Valley.
Niedrigschwellige Weiterbildung
Für viele Kolleg*innen ist es unangenehm zugeben zu müssen, dass ihnen die Computerarbeit und digitale Prozesse schwerfallen. Etliche Projekte werden wegen dieser Unsicherheit durch Schein-Debatten behindert. Deshalb ist es wichtig, Bildungsangebote zu machen, die niedrigschwellig sind und ohne nachverfolgbare Zugangsbeschränkungen funktionieren.
Die ARD.ZDF medienakademie hat dazu einige Angebote entwickelt.
Autorin: Martina Lenk
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