51 232

Kritische Beiträge und juristische Absicherung

Redakteure*innen und Autoren*innen müssen von den ersten Rechercheschritten an mögliche juristische Folgen ihrer Berichterstattung mitbedenken. Im Seminar wird die Redaktionsarbeit vor dem Hintergrund presserechtlicher Probleme dargestellt und an konkreten Beispielen aufgezeigt, wie juristische Angriffe auf Sendungen verhindert werden können.

Details

Zielgruppe

Mitarbeiter*innen aus allen Programmbereichen und Print

Themen

  • Kritische und analysierende Berichterstattung ist ein Kernbestandteil des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags. Sie setzt sich u.a. mit Einfluss und Machtmissbrauch mächtiger Interessengruppen auseinander. Konzerne, Banken, Behörden und Parteien beschäftigen viele Anwälte und juristisch geschulte PR-Berater, die - oft schon im Vorfeld - versuchen, kritische Berichte zu verhindern oder nach der Sendung mit Klagen zu überziehen. Rechtliche Abwägungen und juristische Auseinandersetzungen bestimmen deshalb immer häufiger die Redaktionsarbeit. Im Seminar erhalten Sie praktische Tipps und Hilfe für den journalistischen Alltag u.a. zu folgenden Fragen:
    • Welche presserechtlichen Auskunftsansprüche gibt es (Informationsfreiheit)?
    • Wer muss wozu gehört werden?
    • Wie formuliert man eine juristisch belastbare Interviewanfrage?
    • Wie geht man mit der Verweigerung einer Stellungnahme um?
    • Was muss man bei kritischen O-Tönen beachten (Verbreiterhaftung)?
    • Was ist der Unterschied zwischen Tatsachenbehauptung und Meinungsäußerung?
    • Was sind die Möglichkeiten und Grenzen der Verdachtsberichterstattung?
    • Wie kann man der Gefahrenquelle "Eindruckstatsache" begegnen?
    • Welche persönlichkeitsrechtlichen Belange können Grenzen setzen?
    • Wo beginnt, wo endet das Recht am eigenen Bild?
    • Was bedeutet das für Personen der Zeitgeschichte (z.B. Politiker, Manager)?
    • Wie kann man seinen Informanten schützen (Zeugnisverweigerungsrecht)?
    • Wie sehen die Rechte der Betroffenen (Gegendarstellung, Unterlassung, Widerspruch, strafrechtliche Ansprüche) aus?

Lehrmethoden

Analyse von Filmbeispielen, Herausarbeiten juristischer Problemfelder, Entwicklung von Strategien zur Abwehr juristischer Klagen auch im Plenum, theoretische Hinweise und Ergänzungen.

Voraussetzungen

Für Berufsanfänger nur bedingt geeignet. Bitte fragen Sie im Zweifel bei uns nach.

Nächste Termine
06.03.2024 (11:00 Uhr) bis
08.03.2024 (16:30 Uhr)
Präsenz | Hannover
ARD.ZDF medienakademie
Preis: 800,- € p.P.
Seminarleitung: Gert Monheim Joachim Ebhardt
Noch Fragen?
Ähnliche Seminare
img NEU
51 614

Sensibel, ausgewogen, inklusiv berichten – Herausforderungen und Best ...

Verwendet man in der Berichterstattung ein Gender-Sternchen, ist die Diskussion bei Social Media sicher, und zwar nicht über den Inhalt des Beitrags, sondern über das Gender-Sternchen. Der Vorwurf lautet: Das ist doch alles nur Ideologie. Das betrifft auch weitere Themen wie Rassismus, Klima, ...

SEMINARINFO
img
51 612

Journalistenrecht in der Praxis – rechtlich sicher arbeiten in allen Medien

Ein Blick in die Berichterstattung hilft nicht weiter, wenn man wissen will, was erlaubt und was verboten ist. Ständig neue Gerichtsurteile machen es nicht übersichtlicher. Damit Sie sich von der Rechtsmaterie nicht verunsichern lassen, lernen Sie im Training das juristisch relevante Rüstzeug, ...

SEMINARINFO
img NEU
51 615

Ethik-Kompass: Praktische Werkzeuge, um glaubwürdig zu berichten

Krisen, Kriege, komplexe Themen wie Klima, Big Data etc. fordern von Medienschaffenden eine besondere Gratwanderung. Sie benötigen einen ethischen Kompass, um glaubwürdig, sachgerecht und verantwortungsvoll zu berichten. Dieser Kurs zeigt, wie dieser Kompass funktioniert, was er nützt – und ...

SEMINARINFO